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Sicherer Umgang mit statischer Elektrizität

Empfindliche Elektronik kann durch 100 Volt zerstört werden. Der Aufbau statischer Elektrizität lässt sich nicht vollständig verhindern, kann aber mit ESD-Schutzhandschuhen verringert werden.

WAS IST STATISCHE ELEKTRIZITÄT?

Statische Elektrizität entsteht, wenn sich zwei Oberflächen berühren, aneinander reiben oder voneinander getrennt werden. Elektronen werden von der einen Oberfläche auf die andere übertragen, wodurch ein Ladungsungleichgewicht entsteht und sich statische Elektrizität zwischen den Oberflächen aufbaut.
Isolierende Materialien, wie z. B. Kunststoff, haben die Fähigkeit, Ladungen zu speichern. Wenn sie mit einem Leiter, z. B. einem Metall, in Kontakt kommen, können die überschüssigen Ladungen neutralisiert werden. Wenn dies geschieht, wird ein Funke/Elektroschock erzeugt, es kommt zu einer elektrostatischen Entladung.

IN WELCHEN SITUATIONEN KOMMT ES ZU EINER AUFLADUNG?

Praktisch jede Aktivität kann elektrostatische Aufladungen erzeugen.

EMPFINDLICHE ELEKTRONIK KANN DURCH 100 VOLT ZERSTÖRT WERDEN

Elektrostatische Entladungen können mehrere Tausend Volt umfassen. Aufgrund der niedrigen Spannung ist dies für Menschen ungefährlich. Wenn eine Entladung/ein Stromschlag zu spüren ist, liegt die Entladung zwischen 3000 und 4000 Volt.
Elektronik ist gegenüber Entladungen sehr empfindlich und kann bei Spannungen ab 100 Volt oder sogar darunter beschädigt werden.

1500 VOLT KÖNNEN EXPLOSIVE STOFFE ENTZÜNDEN

Die zum Entzünden der Gase von Lösungsmittelgasen benötigte Ladung ist unglaublich gering. Sie ist so gering, dass funkenbildende Entladungen für den Menschen nicht wahrnehmbar sind.

DIE BEDEUTUNG VON ABLEITENDEN EIGENSCHAFTEN

In Branchen, in denen statische Elektrizität ein Problem darstellt, sind ableitfähige Handschuhe wichtig. Ableitfähige Handschuhe lassen elektrische Ladungen kontrolliert fließen.
Der Aufbau statischer Elektrizität lässt sich nicht vollständig verhindern, kann aber mit geeigneten Produkten verringert werden.

ESD – SCHUTZ VON GERÄTEN

Elektrostatische Entladung (ESD)

ESD-zertifizierte Handschuhe sind in vielen Branchen und Arbeitssituationen unerlässlich, um Schäden an empfindlichen elektronischen Bauteilen zu vermeiden. Auch Socken, Schuhe und sonstige Arbeitskleidung sollten unbedingt ESD-zertifiziert sein.

Elektronik kann durch die Entladung sehr niedriger Spannungen beschädigt werden (schon 100 V genügen).

ATEX – SCHUTZ VON MENSCHEN

Explosionsfähige Atmosphäre (ATEX)

In als explosiv eingestuften Arbeitsumgebungen sind ATEX-zertifizierte Handschuhe zwingend erforderlich, um elektrostatische Aufladungen zu verhindern, die explosive Materialien entzünden könnten – was wiederum für Menschen gefährlich sein kann.

Eine Explosion kann durch geringe Spannungen entzündet werden (schon 1500 Volt genügen).

TESTS UND ZERTIFIZIERUNG VON ESD- UND ATEX-HANDSCHUHEN

In ESD- und ATEX-Umgebungen müssen Arbeitshandschuhe so konzipiert sein, dass sich darin keine statische Elektrizität aufbaut oder ansammelt.

ESD-HANDSCHUHE

Um sicherzustellen, dass empfindliche Elektronik nicht durch elektrostatische Entladungen zerstört wird, müssen ESD-Handschuhe gemäß der Norm IEC 61340-5-1 getestet werden. Der Widerstand der Handschuhe muss kleiner als 1 × 109 Ω (1 GΩ) sein.

Ein wichtiger Bestandteil dieses Tests ist es, sicherzustellen, dass sich in den Handschuhen keine elektrostatische Ladung von mehr als 100 V ansammelt.

Picture11.jpgATEX-HANDSCHUHE

Zur Gewährleistung der persönlichen Sicherheit in Bereichen, in denen potenziell explosive und entflammbare Materialien gehandhabt werden, müssen ATEX-Handschuhe gemäß der Norm EN16350 getestet werden. Der Widerstand der Handschuhe muss kleiner als 1 × 108 Ω (0,1 GΩ) sein.

Die Ansammlung geringer Spannungen ist in ATEX-Umgebungen nicht relevant und wird deshalb nicht getestet.