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In Gedenken an Per-Olof Ejendal

Ein Visionär, außergewöhnlicher Unternehmer und Pionier in Sachen innovative Sicherheit.

EIN SCHMERZLICHER ABSCHIED

Am 18. Dezember 2024 verstarb unser früherer Eigentümer und CEO Per-Olof Ejendal. Sein Tod wurde in den Medien mit bewegenden Nachrufen gewürdigt, die seine Begeisterung für Hockey und seine beständige Unterstützung von Leksands IF hervorhoben – eine Leidenschaft, die ihm große Erfüllung schenkte.

IM GEDENKEN AN PER-OLOF

Wir bei Ejendals möchten Per-Olof Ejendal ehren. Dazu berichten wir davon, wie wir ihn als bemerkenswerten Unternehmer, als Eckpfeiler des Erfolgs von Ejendals und als engen Freund vieler Mitarbeiter in Erinnerung behalten. Aber genauso wichtig ist es uns, darüber nachzudenken, was Ejendals für ihn bedeutet hat. Das Unternehmen, das er liebevoll „die Firma“ nannte, war sein Leben. Er steckte sein Herzblut in die Entwicklung des Unternehmens und traf mutige, zukunftsweisende Entscheidungen, die Ejendals zu dem gemacht haben, was es heute ist. Nun ist es an uns, sein Vermächtnis weiterzuführen.

DIE ERSTEN JAHRE

Per-Olof Ejendal wurde 1949 geboren, also in dem Jahr, in dem sein Vater Valfrid Ejendal das Unternehmen gründete. Im Alter von 26 Jahren übernahm Per-Olof die Leitung von Ejendals und begann, die Zukunft des Unternehmens zu gestalten. Nach seinem Studium in den Vereinigten Staaten kehrte Per-Olof in seine Heimat zurück und erhielt die Aufgabe, die Präsenz von Ejendals im Norden Schwedens auszubauen, wo das Unternehmen zu dieser Zeit kaum vertreten war.

Später sicherte er Vereinbarungen mit einigen der größten schwedischen Industrieunternehmen, darunter Volvo, Scania und Telia. Es war ihm ein Anliegen, die Bedürfnisse dieser Unternehmen und die Herausforderungen der Arbeiter vor Ort genau zu verstehen. Sein außergewöhnlicher Fokus auf Kundenbedürfnisse und sein tiefes Wissen über Arbeitshandschuhe wurden zu zwei seiner größten Stärken. Diese halfen dabei, Ejendals als vertrauenswürdigen Namen im Bereich Sicherheit zu etablieren.

Per-Olof Ejendal

1949–2024

INNOVATIVE SICHERHEITSHANDSCHUHE

In den späten 1970er-Jahren traf Per-Olof eine mutige Entscheidung, die für die Zukunft von Ejendals entscheidend sein sollte. Zu dieser Zeit bestand fast 50 % des Handschuhsortiments von Ejendals aus Nicht-Arbeitshandschuhen, darunter Mode- und Sportartikel. Per-Olof entschied, dass sich Ejendals zukünftig ausschließlich auf Arbeits- und Sicherheitshandschuhe konzentrieren würde. Diese Entscheidung stieß zunächst intern auf Skepsis. Doch Per-Olof erkannte, dass es sich um grundlegend unterschiedliche Branchen mit völlig verschiedenen Ansätzen handelte. Außerdem sah er großes Potenzial, die Absatzmengen im industriellen Marktsegment deutlich zu steigern. Seine Vision und Entschlossenheit legten den Grundstein für Ejendals heutige Position als führender Anbieter von Sicherheitshandschuhen.

Samuel Enqvist, der 1985 als Produktmanager zu Ejendals kam, erinnert sich, dass Sicherheitshandschuhe damals meist nur in zwei Größen hergestellt wurden – einer für Männer und einer für Frauen. Das führte oft dazu, dass Arbeiter ihre Handschuhe ablegten, da sie zu groß und unpraktisch für präzise Arbeiten waren. Als ständiger Innovator leitete Per-Olof die Bemühungen, Schutzhandschuhe zu revolutionieren. In enger Zusammenarbeit mit einem engagierten Team und Herstellern entwickelte er Handschuhe mit präziser Handwerkskunst und hochwertigen Materialien. Unter seiner Leitung führte das Team vier Handschuhgrößen ein – ein bahnbrechender Schritt für die Branche.

TEGERA: FUNKTION UND PASSFORM

Per-Olof trieb beispielsweise die Entwicklung einer gesamten Serie von TEGERA Lederhandschuhen voran, bei der außergewöhnliche Qualität und höchste Funktionalitätsstandards im Mittelpunkt standen. Der Fokus auf Qualität führte natürlich zu höheren Entwicklungskosten, wodurch die Handschuhe um ein Vielfaches teurer waren als die bestehenden Alternativen. Diese mutige Entscheidung stieß zunächst intern auf Bedenken, doch Per-Olofs Weitblick bewahrheitete sich. Arbeiter schätzten die perfekt sitzenden und flexiblen Handschuhe so sehr, dass sie oft ihre Namen auf die Bündchen schrieben, um sicherzustellen, dass sie sie nicht verlieren würden.

DER IKONISCHE HANDSCHUH 8127

Samuel erzählt auch die Geschichte des Baumwollhandschuhs 8127, der noch heute Teil unseres Sortiments ist. Dieser dünne, elegante, weiße Textilhandschuh war so einzigartig, dass er anfangs mit einem Brauthandschuh verglichen wurde. Zu dieser Zeit gab es nichts Vergleichbares auf dem Markt, und einige zweifelten daran, ob er überhaupt verkauft werden könnte. Doch das innovative Design machte ihn ideal für Branchen wie die Automobilproduktion, wo seine taktile Sensibilität und die Fähigkeit, Schmutz bei Reinigungsarbeiten sichtbar zu machen, von unschätzbarem Wert waren. Der 8127 wurde sofort ein Erfolg, mit jährlich Millionen verkaufter Paare.

AUFBAU GLOBALER PARTNERSCHAFTEN

Per-Olof pflegte immer zu sagen, dass er und Prinz Bertil zu den ersten Schweden gehörten, die China bereisten, einem damals sehr abgeschotteten Land. Er besuchte das Land mehrmals und konnte so direkte Beziehungen zu Handschuhherstellern aufbauen. Dabei legte er Wert auf Qualität und langfristige Partnerschaften – eine Strategie, die sich für den Erfolg von Ejendals als entscheidend erwiesen sollte. Viele dieser familiengeführten Fabriken sind bis heute vertrauenswürdige Partner und gedeihen mit Ejendals nun schon über mehrere Generationen.

Lena Prytz, die 1988 zu Ejendals kam, reiste mehrfach gemeinsam mit Per-Olof nach Asien. Sie erinnert sich daran, wie sehr Ejendals von Per-Olofs Engagement profitierte, starke und langfristige Beziehungen zu Lieferanten aufzubauen, anstatt regelmäßig zwischen ihnen zu wechseln. Dieser von Weitsicht geprägte Ansatz schuf Partnerschaften, die auf gegenseitigem Vertrauen und gemeinsamen Werten basierten.

Sie hebt auch Per-Olofs Begeisterung für seine Mitarbeiter hervor, deren Wohlbefinden ihm sehr am Herzen lag. Er investierte intensiv in ihre Entwicklung und den Teamgeist. Für ihn waren seine Angestellten nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde. Per-Olof schätzte die lokale Gemeinschaft in Leksand und legte großen Wert darauf, vor Ort Arbeitsplätze zu schaffen, um Chancen zu bieten. Gleichzeitig arbeitete er mit lokalen Lieferanten zusammen, um das Wachstum und die Entwicklung der Region zu fördern.

Per-Olof in Tijanin 1976

ÜBERWINDEN VON NIEDERLAGEN

1997, im Alter von nur 47 Jahren, erlitt Per-Olof einen schweren Schlaganfall, der zu einer halbseitigen Lähmung führte und ihn zwang, fortan einen Rollstuhl zu nutzen. Diese Zeit war sowohl persönlich als auch beruflich äußerst herausfordernd, da er gezwungen war, sich für mehrere Jahre aus dem Unternehmen zurückzuziehen. Direkt nach seiner Erkrankung übernahm das Management-Team mit Unterstützung des Vorstands die Leitung des Unternehmens.

Trotz dieser Herausforderungen kehrte Per-Olof dank seines unermüdlichen Geistes und seiner Entschlossenheit 2003/2004 als CEO zurück.

Unter seiner erneuten Führung begann Ejendals, den internationalen Markt zu erschließen. Da Per-Olof selbst nicht reisen konnte, vertraute er Samuel Enqvist die Verantwortung für einen Großteil der internationalen Kontakte an. Gleichzeitig stellte er Malin Hall als seine Sekretärin ein, die später Assistentin der Geschäftsleitung wurde. Malin spricht voller Wärme über Per-Olofs innovative Denkweise und beschreibt ihn als jemanden, der stets nach neuen Wegen suchte und diese fand, um sich weiterzuentwickeln und kreativ zu denken. Sie betont seinen ausgeprägten Einsatz für das Unternehmen und seine Mitarbeiter. Trotz seiner Einschränkungen bewegte sich Per-Olof oft im Rollstuhl durch das gesamte Unternehmen, besuchte jede Abteilung und hielt sich stets über das aktuelle Geschehen auf dem Laufenden.

PER-OLOFS HERAUSRAGENDE LEISTUNGEN

Per-Olof Ejendals bemerkenswerte Führungsqualitäten und sein Unternehmergeist brachten ihm im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen ein. Besonders herausragend waren seine Erfolge im Jahr 2006. In diesem Jahr wurde er zum Unternehmer des Jahres in Mälardalen/Dalarna ernannt – in Anerkennung seiner Fähigkeit, traditionelle Produkte durch innovatives Design und klare Führung zu verbessern. Darüber hinaus gewann die unter seiner Leitung eingeführte Tegera PRO-Handschuhserie den Titel „Schwedischer Vermarkter des Jahres“, was Ejendals Fokus auf Qualität und Benutzerfreundlichkeit statt auf den Preis hervorhob. Diese Meilensteine festigten den Status des Unternehmens als führender Akteur in der Branche.

GOLDMEDAILLE FÜR VERDIENSTE UM DIE SCHWEDISCHE INDUSTRIE

Anfang 2007 wurde Per-Olof für seine bedeutenden Beiträge zur schwedischen Industrie mit dieser prestigeträchtigen Medaille ausgezeichnet. Die Verleihung fand in Anwesenheit von König Carl XVI. Gustaf im Riddarhuset in Stockholm statt. Die Auszeichnung würdigte Per-Olofs außergewöhnlichen Einfluss auf die schwedische Wirtschaft und seine Region. Bescheiden betonte er, dass der Erfolg des Unternehmens ohne die Leistung seiner Mitarbeiter nicht möglich gewesen wäre, und hob Teamarbeit als Grundpfeiler seiner Errungenschaften hervor.

 

DAS VERMÄCHTNIS FORTFÜHREN

Die Errungenschaften von Per-Olof spiegeln seinen visionären Ansatz, seine unermüdliche Hingabe und seine Fähigkeit wider, Menschen in seiner Umgebung zu inspirieren. Sein Vermächtnis inspiriert Ejendals weiterhin als Vorreiter für Sicherheitsinnovationen.

Ein Meilenstein, der Per-Olof besonders am Herzen lag, war die Übergabe des Unternehmens an die dritte Generation der Familienführung – ein Symbol für Stabilität und eine vielversprechende Zukunft für Ejendals. Sein Sohn Marcus, der das Unternehmen seit 2017 als Vorsitzender des Vorstands führt, trägt seine Vision und sein Engagement weiter, um die Position von Ejendals als globalen Marktführer im Bereich Sicherheit zu stärken. Diese familiäre Kontinuität war für Per-Olof eine Quelle des Stolzes und der Zuversicht, während er auf die Zukunft des Unternehmens blickte.